Vom Wunder der Gemeinschaft: Zusammen stark!

Ich war neulich in einem Raum mit ca. 580 Frauen. Frauen zwischen 20 und 85, ein wenig hübsch gemacht, manche freudig, manche nicht so freudig. Um mal die Spannung vorne weg zu nehmen: Das Frauenlastige Treffen fand statt anlässlich eines Singabends. 600 Mann passen in den Saal und außer ein paar handverlesenen Herren waren halt nur Frauen gekommen.

Und ich dachte mir anlässlich dieser Riesenmenge an tollen Frauen: Was wäre, wenn wir Frauen uns nicht mehr kritisch beäugen würden? Wenn wir aufhören würden zu lästern, zu kritisieren, zu vergleichen? Wenn wir die Schwester in der anderen erkennen würden, egal wie unterschiedlich ihr Leben, ihr Stil, ihre Meinung ist? Mädels, das wäre wunderbar!

Gemeinschaft stärkt. 

Wir alle haben ein Grundbedürfnis nach Bindung, nach Zugehörigkeit. Wir wollen Menschen, die uns akzeptieren und anerkennen, die bei uns sind und mit denen wir schöne Dinge erleben können. Alleine sein macht auch manchmal Spaß aber jeder von uns braucht Menschen, die uns am Herzen liegen - Freundinnen, Familienmitglieder, Kinder, Enkel, Tanten, Onkel, Patenkinder, Freunde, Kollegen.... Das Gemeinschaft stärkt erlebe ich immer wieder. Schon in kurzen Momenten wie einer 90Minütigen Yogastunde scheint das Om am Ende harmonischer, freier. Die Teilnehmer verabschieden sich herzlicher nach dem gemeinsamen Erlebnis. Familie und Freunde haben mir unzählige Male durch Krisen geholfen, mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden, mich aufgefangen und abgelenkt, Geschenke gemacht und mir erlaubt ihnen zu helfen. Bereichernd ist das.

Zeit für die, die zählen.

Wenn ich morgens auf der Matte bin und die Morgenmeditation beginne, dann ist immer ein kurzer Moment dabei, in dem ich bewusst an all die Lieben in meinem Leben denke. Die, die schon da sind und die, die leider schon gehen mussten. Einen Moment nehmen, dankbar sein ist ein guter Start für den Tag. Es hilft mir mich daran zu erinnern wer in der Hektik des Alltags wirklich zählt. Wem meine Liebe und Aufmerksamkeit gehört. Wer ein Danke und einen Kuss benötigt, einen Anruf oder eine SMS oder einen Gedanken. Ich will nicht mal zurück blicken und Zeit mit denen, die mir am Herzen liegen vermissen müssen. Also Fokus setzen, am Morgen. Abends ist es dann doch oft so, dass ich in Hektik war und nicht genug Zeit genommen habe für die wichtigen Menschen in meinem Leben. Aber ich arbeite dran, das ist doch schon mal was, oder?

Gemeinschaft ausweiten.

Zurück zum Singabend. Wir haben gesungen, mit einer tollen Sängerin vorne und einer sehr lustig-schrägen Liedauswahl. Wer das mal erleben will schaut hier. Und ich habe mich zwischendurch umgeschaut. Aus den Frauen, die sich anfangs fremd waren, wurden lauter Sängerinnen. Sie haben gelacht und sich angestrahlt, Heidi- Melodien gejodelt und gekichert. Es war eine tolle Stimmung. Ich war noch am nächsten Morgen euphorisch, schön sowas zu erleben. Und das singen ist sowieso eine tolle Sache. Noch toller aber fand ich die Gemeinschaft. Dass wir etwas gemeinsam gemacht haben, hat uns an diesem Abend ein Stück zusammen rücken lassen. Und ich dachte mir: Mädels, wir sollten öfter etwas gemeinsam machen. Wir sollten uns noch mehr als bisher vernetzen, ergänzen, uns gegenseitig bestärken und unterstützen. Wie stark wir dann werden könnten! Wie selbstbewusst. Wenn es nicht mehr zählt wer den dünnsten Hintern hat oder die schönste Frisur, wer am besten Beruf und Familie unter einen Hut bekommt oder die tollest Karriere gemacht hat. Hach, das ist eine schöne Zukunftsvision. Ich glaube, wir müssen uns alle nur daran erinnern wie ähnlich wir uns sind. Und nicht beäugen wie verschieden. Daran erinnern, dass wir alle glücklich sein wollen (und nur manchmal unterschiedliche Wege dafür suchen). Daran erinnern, dass es überhaupt nicht darum geht, wer die Beste ist. Wir sind alle toll.

So, das wars. Habe Fertig. Das Wort zum Sonntag sozusagen. Habt ihr Ideen zur Vernetzung? Ich wäre dabei! Und bis dahin gilt: Ich sing  mal was ;-)

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