7 wichtige Informationen für den ersten Yogastudiobesuch

Yoga ist wundervoll. Einzigartig.
Nach einer guten Yogaeinheit bin ich voller Energie und entspannt. Ich habe vielleicht gelacht, sogar schon mal geweint oder einfach nur genossen.  Durch Yoga ist mein Körper flexibler geworden, stärker. Ich habe ein besseres Körpergefühl und einen guten Gleichgewichtssinn bekommen. Ich kann mich um Längen besser konzentrieren. Kurz: Ich bin ein Fan. Fast schon süchtig.

Seit vier Jahren praktiziere ich nun schon täglich.  Davor eine ganze Zeit eher unregelmäßig. Die Tage ohne Praxis kann ich in den letzten Jahren an einer Hand (!) abzählen. Als begeisterte Yogini, wie man so schön sagt, kann ich jedem und ich betone JEDEM nur empfehlen schnell zu starten. Es zu versuchen. Auszuprobieren. Viele Studien belegen mittlerweile die vielfältige Wirkung. Hier habe ich schon mal etwas darüber geschrieben, im Netz findest du noch viel mehr zu den Vorteilen, die durch zig Studien von renommierten Universitäten belegt sind.

Lust zu starten? Gut! Dann wird dir dieser Post helfen, denn es geht um eine kleine Einführung in die etwas andere Welt der Yogatudios. Also der, die ich kenne. Besser vielleicht du bist vorbereitet, wenn du das erste Mal ein Yogastudio betrittst.


  1. Das richtige Studio finden.  Das richtige Studio zu finden ist eine Kunst und ein Geschenk. Ich kann sehr empfehlen erstmal im Netz zu surfen und sich die Studios im näheren oder etwas weiteren Umkreis anzuschauen. Sind die Fotos ansprechend? Welche Stilrichtung wird unterrichtet? Gibt es eine Art "Philosophie" die erklärt wird? Ich merke hier meist schnell was zu mir passt und was nicht. Dann noch den Kursplan anschauen. Entweder findet man hier einen schönen Einsteigerworkshop (oft 2-3 Stunden lang) ansonsten geht auch ein Kurs für Level 1. Noch schnell schauen wie die Bedingungen für den ersten Besuch sind. Oft zahlt man eine kleine Gebühr von ca. 5 Euro (bar mitnehmen!) und darf dafür einmal probeturnen. 
  2. Für den ersten Besuch vorbereiten. Viele Studios mögen es, wenn man sich vorher anmeldet. Habe ich aber nicht immer die Disziplin dazu. Also Überraschungsbesuch. Dazu sollte man mindestens 15 Minuten vor Kursbeginn da sein, denn es gilt als sehr unhöflich wenn man kurz vor knapp irgendwo reinschneit (wie fast überall oder?). Einzupacken oder direkt schonmal anzuziehen sind: Eine Hose, in der man sich gut bewegen kann. Ich mag hierzu Leggings. Socken sind gut, sonst kriegt man in der Endentspannung kalte Füße, ebenso ein Pulli über dem T Shirt, kann man ja ausziehen wenn es warm wird. Mädels mit Busen brauchen bei den dynamischeren Stilen auf jeden Fall auch einen Sport- BH finde ich. Sonst ist es mir zumindest zu unangenehm. 
  3. Alles omm und Shanti? Yoga ist so viel! Nicht nur die Bewegung gehört dazu, auch das Meditieren, das studieren der yogischen Schriften oder die Atemübungen sind Teil des Yoga. In vielen Studios werden zudem ab und an alte Mantren gesungen. Auf Sanskrit (=alte Sprache, Indien). Die einzelnen Körperübungen (Asanas) werden manchmal auch um ihren Sanskrit - Namen ergänzt. Keine Angst, musst du nicht auswendig lernen..kommt automatisch. Zum Singen: Für mich muss jede Stunde mit einem Om und gerne auch mit einem Eingangsmantra beginnen. Nicht erschrecken also, wenn da plötzlich mit geschlossenen Augen kurz unverständliches Zeugs gesungen wird. Hör hin, genieß die fremden Klänge, mach mit wenn du magst. Beim ersten Mal war ich etwas irritiert als gesungen wurde und kicherig. Mittlerweile gehört es dazu und sorgt für eine gute Atmosphäre im Raum. Singen ist toll. Om-Singen auch. Shanti heißt übrigens Frieden und beendet oft dreifach gesungen die Stunde. Frieden für mich, für dich, für die Welt. Schön, oder?
  4. Merkwürdige "Deko" im Studio? Es gibt Studios da steht überall ein tanzende oder meditierende Gottheit. Shiva, Ganesha und wie sie alle heißen. Es gibt wundervolle Geschichten rund um diese Götter aber das ist beim ersten Besuch vielleicht egal. Lass dich nicht davon abschrecken. Yoga hat nichts mit Sekte zu tun, es ist vielmehr eine alte, vielfältig Lehre - eine Philosophie steckt dahinter. Die "Deko" im Yogastudio hat also tatsächlich Bedeutung, ebenso wie der kleine Altar im Yogaraum. Sie sollen die Spiritualität der Praxis unterstützen und gleichzeitig sorgen sie für Demut in uns. Wenn du unsicher bist und es dir in deinem Studio diesbezüglich etwas sehr spirituell erscheint, dann such nach einem anderen Studio. Es gibt klare, pragmatisch wirkende und andere, die sind kuschelig und mit vielen solchen Elementen ausgestattet. Das ist- wie alles- auch hier ein wenig Geschmackssache.
  5. Regeln im Yogaraum: Während des Yoga wird nicht getrunken. Der Körper soll das innere Feuer aufbauen, entgiften. Da stört die Wasserflasche am Hals, das Kokoswasser auch, sorry. Außerdem wird beim Yoga nicht gequatscht, denn alle wollen sich gern konzentrieren. Der Lehrer quatscht natürlich, der darf das. Wer keine eigene Matte hat nimmt sich eine aus dem Studio, die wird am Ende - versteht sich von selbst- ordentlich wieder weg gepackt. Ebenso wie die anderen Hilfsmittel. Einfach schauen was sich die erfahreneren Yogis im Studio so neben die Matte legen und dann selber losgehen das zusammen suchen. Wofür das nachher gut sein könnte, erzählt dann wieder der Lehrer (siehe oben). Außerdem wird am Anfang meist auch entspannt, also wenn quatschen dann nur ganz gedämpft. Mir hilft es, wenn ich mich hinlege, zudecke (Decke schonmal für die Endentspannung neben die Matte legen) und ein wenig runterfahre. Dann wird die Stunde umso schöner. Sobald es losgeht gilt: Genießen. Und nicht vergleichen. Jeder Körper ist anders, die Yogaerfahrung ebenfalls. Vergleichen ist immer blöd, beim Yoga sowieso. 
  6. Nur tun, was gut tut. Yoga darf anstrengend sein, man darf die Dehnungen spüren aber nie, nie, nie sollte es weh tun. Hör auf deinen Körper. Keiner kennt ihn so wie du. Und arbeite nur so, wie es sich gut anfühlt. Manchmal sehen wir, dass der Yogi neben uns viiiiiehl dehnbarer scheint als wir - und wollen es ihm gleichtun. Siehe hierfür Punkt 5 und tu es nicht. Du wirst dich sonst böse verletzen. Warte im Zweifel bis der Lehrer zu dir kommt. Mit ein paar Handgriffen wird er dir helfen in die richtige Position zu kommen. 
  7. Dazu passt: Nicht erschrecken. Es wird manchmal angefasst. Die meisten Lehrer arbeiten mit klaren Anweisungen - und mit ihren Händen. Also nicht erschrecken, wenn plötzlich der Lehrer zu dir kommt und dich mittem im Asana (= Yogastellung) anfasst, am Arm zieht, den Rücken streckt. Das bedeutet nicht unbedingt, dass du was falsch gemacht hast. Manchmal will der Lehrer nur zeigen, wo es hingehen kann wenn es leichter wird. Oder es war falsch. Auch nicht schlimm. Manche Lehrer treiben es noch weiter und gönnen jedem Yogi in der Endentspannung eine kleine Nackenmassage. Oft wird das vorher angekündigt. Probier mal aus, ist eine feine Sache!

So, Lust bekommen? Dann los und raus in die Studios!  Und wenn du nicht bis dahin warten kannst: Für alle, die schon mal ein wenig Yoga in ihren Alltag bringen wollen sind übrigens in diesem alten Post auch noch ein paar kleine Übungen versteckt. Viel Spaß kann ich da nur noch sagen - und natürlich Namasté !


Labels: , , , ,