Aller Anfang....ist schwer?

Ich kann gerade mal wieder aus nächster Nähe beobachten wie schwierig es manchmal ist, wenn ein neuer Abschnitt beginnt oder Veränderungen anstehen, die doch ganz schön massiv sind. Da macht es also Sinn mal wieder was zu schreiben und aus dem Liegestuhl zu kriechen. Aaaalso.....

Sohn Nr. 3 ist frisch eingeschult und hat die erste Woche an der neuen Schule ohne auch nur einen guten Freund in Klassennähe - äh - überlebt. Die Einschulung war noch ein fröhliches Ereignis, dann ging es allerdings ein wenig bergab: Erst ging er optimistisch los, dann neutral und Tage später starteten die Tage ein wenig trübsinnig. Die Freunde aus dem Kindergarten fehlen, der gewohnte Tagesrhythmus, das Essen ist anders und die Bezugspersonen (oder die, die es werden sollen) erst recht. Es gibt also viel Neues zu verdauen - gar nicht so einfach.

Und ich habe mir gedacht: Wie bei uns Großen! Eine Freundin gewöhnt sich gerade an eine neue Wohnsituation und macht allerlei Höhen und Tiefen mit, eine andere musste ihr Lebenskonzept ganz neu schreiben - auch nicht leicht! Sie kämpfen alle mit den kleinen oder größeren Veränderungen. Ich hatte zum Beispiel neulich eine Woche lang ein anderes Auto. Brrrr.... das war schrecklich. So unübersichtlich, so ungewohnt, es roch sogar blöd. Ich habe dem Tag entgegen gefiebert als unsere gute Familienkutsche wieder aus der Werkstatt kam und ich wieder unverkrampft fahren kann...

Warum lassen wir uns vom Neuen so stressen? 

Umgewöhnung tut weh, denn nicht immer ist alles Neue gleich gut oder fühlt sich gut an. Ich habe mal gelernt, dass das an unserem verrückten Gehirn liegt. Sonst der Turbo für die Aufnahme neuer Informationen reagiert unser Gehirn gestresst, wenn sich zuviel ändert. Es mag einfach die energiesparende Routine. Und dann noch unsere Bedürfnisse. Wir möchten so gerne dazugehören, anerkannt werden, die Kontrolle haben über das was passiert. Wir wünschen uns verlässliche Bindungen, Sicherheit, Klarheit. Und all das wankt plötzlich, wenn wir ins kalte Wasser geworfen werden. Dazu kommt dann oft noch ein Umfeld, das ebenfalls gestresst ist. Bei meinem Sohn all die neuen Kinder in den Klassen, die Lehrer vor all den neuen Schülern - jeder für sich gerade beschäftigt mit der Verarbeitung der neuen Situation. Was uns leider nicht geschmeidiger macht im Umgang mit anderen. Schade eigentlich.

"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne"

schreibt Hesse. Für alle, die sich fragen: Wozu also der ganze Mist? Wozu all die neuen Situationen, dieses ewige verändern, weiterentwickeln - ob nun von außen verpflichtet oder hausgemacht?

Ein Zauber? Ja! Denn nur so funktioniert Weiterentwicklung. Sohn Nr. 3 wird bald Freunde finden und morgens wieder fröhlich loslaufen.  Er wird lernen - jetzt oder später- , dass es Phasen gibt, da ist einfach alles toll und wieder andere, die schwieriger sind. So ist das Leben. Er wird nach und nach wissen, worauf er bei sich selber zählen kann. Genauso wie wir Großen an den Veränderungen wachsen.

Was hilft in schwierigen Zeiten? 

Wenn eine Veränderung kommt, die sich schrecklich anfühlt und wir hadern gilt für mich (um nicht den Mut zu verlieren):


Soweit, so gut. Mir hilft das so. Meinem Sohn auch ein wenig. Allerdings ein letzter Satz noch: Als Mutter mitansehen zu müssen, dass das Kind nicht ganz glücklich ist......das ist eine ganz andere Geschichte....


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